Der Berliner Besuchshunde Blog

Das stinkt zum Himmel

BSR-Mülleimer "Häufchenhelfer", Berlin

Immernoch. Es geht um Hundesch***, pardon „Kot“. Immernoch. Herrje, ist denn das so schwer, ein kleines oder mittleres Tütchen, passend zur Hundegröße dabei zu haben? Ja, ich gebe zu, dass mich in manchen Wohngegenden der Mangel an Mülleimern auch nervt und ich es nicht so angenehm finde, mit der Tüte samt Häufchen in der Hand durch die Gegend zu latschen. Aber: ich habe mich für meinen Hund als Haustier entschieden und damit auch ein paar Pflichten übernommen. Das Wegmachen der Hundekacke – so, jetzt ist’s raus – gehört einfach dazu. Das ist für mich eine Frage des Anstandes und der Rücksichtnahme.

Mindestens ein großer Irrtum

„Ich zahle Hundesteuern, da ist die Kotbeseitigung mit drin. Und das Bisschen stört ja da auch nicht.“  Wie oft haben Sie das schon gehört? Dabei unterliegen die fraglichen Hundehalter einem bzw. mehrerin Irrtümern. Besonders in den Außenbezirken tragen die Eigentümer der anliegenden Häuser die Verantwortung für die Sauberkeit und gefahrlose Nutzung des Trottoirs. Das gilt auch für die Tretminen der Vierbeiner. Und mal Hand aufs Herz – wer entfernt schon gerne den Ausschuß eines ihm unbekannten Individuums? Das ist schon beim familieneigenen „Mist“ ekelig.

Darüber hinaus gilt – zumindest in Berlin – ein Straßenreinigungsgesetz, welches den Hundehaltern sowohl zum Entfernen des Hundekots als auch zum Mitführen geeigneter Untensilien verpflichtet. Wer das nicht tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Mit ein wenig „Glück“ – ohne in ein solches hineingetreten zu haben – könnte ein aufmerksamer Beobachter also die Ordnungsmacht benachrichtigen und den uneinsichtigen Hundehalter nicht nur zur Behebung des Mangels zwingen, sondern ihn auch ordentlich zu Kasse bitten lassen. Da kann man dann auch nicht mit dem Hundesteuerbescheid kommen…

Nicht nur für Menschen ein Ärgernis

Wenn selbst mein eigener Hund hochbeinig ekelnd durch eine Baumeinfassung stelzt, um einen Platz für sein Häufchen zu finden, dann will das schon was heißen. Inzwischen habe ich mir deshalb angewöhnt, nach erledigtem Geschäft auch ein paar andere Hinterlassenschaften mit wegzuräumen. Mein Hund ist eher klein, ich gehe mehrmals täglich, also ist in der Tüte noch Platz. Ist nicht angenehm, kann ich deshalb auch nicht jedem empfehlen, aber dafür mildere ich die Verzweiflung meines Hundes für die nächste Runde. Denn Hunde sind Gewohnheitstiere und haben auch ihre Lieblingsstellen. Daher weiss ich auch, dass es immer der gleiche rückratlose Ar*** bzw. Hundehalter sein muss, der den Dreck nicht wegmacht. Denn nur wer Rückrat und Anstand hat, kann sich bücken und aufräumen. Dann überlege ich mir, ob ich das Tütchen als Geschenk den diversen Falschparkern aufs Auto stelle oder unter den Reifen lege, weil sie mich mit Hund auch zum ständigen Slalom zwingen. Aber dann besinne ich mich darauf, dass ich doch lieber in der Gattung der anständig Sozialisierten bleiben möchte und werfe das Objekt der Ablehnung in den dafür von der BSR so liebevoll beschrifteten „Häufchenhelfer“ oder lasse mich mit „Wow! wow!“ feiern.

Das Beste „on top“

Besonders schlimm finde ich, dass manche Hundehalter zwar die Häufchen in Tütchen einsammeln, diese aber hübsch verschnürt dann liegen lassen, auf Zaunsimsen positionieren oder an Bäumen drapieren. Und das nicht nur in mülleimerlosen Gegenden – hier kann ich das ja noch mit viel Augen zudrücken ansatzweise nachvollziehen, obwohl ich das trotzdem sch*** finde. Aber die „On Top“ Variante verdient eine besondere Betrachtung: in den Rinnstein legen. Dort bleibt es dann, bis der nächste Unwetter Regensturzbach den Stinketorpedo Richtung Gulli spült und diesen verstopft. Oder bis der nächste ahnungslose Autofahrer mit seinem Fahrzeug die Angelegenheit knackt wie wir zur Schulzeit Caprisonnentüten.

Sind diese Hundbesitzer vielleicht obsessive Radfahrer und Autohasser? Sollte man ihnen dann im Gegenzug eine höhere Gerechtigkeit des „Glücks“ wünschen? Liebe Hundehalter, euer Hund ist manchmal einfach ein Stinker. Also nehmt den Dreck in der Tüte gefälligst solange mit, bis Ihr einen Mülleimer findet. Das geht, daran ist bisher meiner Erkenntnis nach noch niemand gestorben oder hätte sich beim Transport der „Schwerlast“ verletzt.

Einfach nur pfui

Ich wundere mich, dass manche Gewerbetreibende nicht schon viel agressiver reagieren, wenn sie ihre angepinkelte Straßen-Deko betrachten. Oder Motorradfahrer im selbstgerechten Rachefeldzug Hunde ins Visier nehmen, ihre vollgepisste Abdeckung zum Trocknen in den Wind haltend. Liebe Hundehalter, was ist denn daran so schwer, den Hund vom Markieren an solchen Gegenständen abzuhalten? Schon schlimm genug, dass manche Hauswände und -ecken aussehen, als wären sie einer neuen Art von permanenter Wasser-Grafitti ausgesetzt. Und sobald die Sonne draufscheint, hat man dann noch eine Geruchssynfonie… Sicher, irgendwo an markanten Stellen müssen Hunde artgerecht müssen dürfen. Aber bei Stadtmöbeln, Straßen-Deko, bepflanzte Baumeinfassungen und anderem mobilen Inventar heisst das definitiv einfach nur: pfui. Oder: nein. Oder: lass das. Eines dieser Kommandos versteht jeder Hund. Und in jedem noch so verstädterten Gebiet gibt es markante, beinahe natürliche Ecken, an denen der Hund markieren bzw. pinkeln kann, ohne dass es stört.

Es geht um Rücksichtnahme

Ich weiss, dass wir es uns als Hundehalter nicht vorstellen können, dass es Menschen gibt, die Hunde nicht mögen oder Probleme mit diesen treuen Seelen haben. Deshalb fällt es uns auch oft schwer, sich in diese seltsame, uns fremde Spezies hineinzuversetzen. Aber niemand möchte eine nachhaltige Erinnerung an eine unbekannte Hundebegegnung in den tiefen Rinnen von Schuhsohlen oder Autoreifen, auf feinen Faserteppichen oder Fußmatten erhalten. Niemand möchte beim Herrichten von Blumenbeeten oder Kübeln den Duft eines Berliner Urinals an den bloßen Händen oder Arbeitshandschuhen riechen müssen. Bitte denkt das nächste Mal einfach daran, dass es auch Euch treffen könnte, wenn Euer Hund seinen Geschäften nachgeht. Danke.

Denn das will doch keiner oder?

Das ist jetzt reine Satire zum Thema, gefunden im Youtube Kanal: Der Postillion – Gerichtsurteil: Besitzer müssen Hundeurin entfernen [Postillon24], aber denkbar oder? Denn das zumindest läst die heftige Diskussion in einigen Foren vermuten. Aber keine Angst, das will keiner und ist auch nicht geplant, sondern einfach nur sehr lustig…